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26.10.2025

Schmidteinander plaudern

Nach Harald Schmidts Auftritt neulich in Berlin gingen wir noch was trinken. Irgendwann erkannte man ihn am Nachbartisch, wo etwa zwanzig junge Menschen plauderten und Studentenlieder sangen. Was zunächst befremdlich reaktionär wirkte.

Als die ersten um ein Selfie baten, stellte sich heraus, wer sie waren.
Studierende der gegenüberliegenden Universität der Künste.

Freudig erzählten sie, dass sie Dirigieren, Horn oder Cello studierten. Und dass besonders ihr Papa sich über das Foto mit Schmidt freuen würde. Andere Prominente als Schmidt hätte das weniger gefreut. Er weiß genau, wem er noch gefällt. Und entwickelte den Ehrgeiz, die Söhne und Töchter für sich einzunehmen. Was ihm mit Interesse suggerierenden Frage und geistreichen Antworten auf ihre, gelang.

Dann - es ging auf Mitternacht zu - kam mutig vom Bier, ein weiterer junger Mann zu uns herüber. „Grüße Sie, Herr Schmidt“, streckte er die Hand aus. „Mögen Sie zeitgenössische Musik?“ 

Gleich darauf erfuhren wir, dass er die selbe studierte, unterstützt von einem Richard-Wagner-Stipendium. Zudem schreibe er gerade seine erste Oper. Über das Leben des Schachspielers Bobby Fischer. Premiere: Frühjahr 2027.

Ein 22-Jähriger also sieht seine Zukunft im Schreiben zeitgenössischer Opern über Schachspieler.

Wir waren uns hinterher schnell einig, wenn es solche Menschen gibt, ist die Welt noch nicht verloren.